Begleitung von Anfang an

Services für das Forschungsdatenmanagement an der Universität Münster

Seit Sommer 2022 gibt es das Service Center for Data Management (SCDM) an der Universität Münster, das an der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) angesiedelt ist und Wissenschaftler*innen beim Forschungsdatenmanagement (FDM) unterstützt. Wir, die Redaktion des DH-Blogs, haben ein kleines Interview geführt, um das Team des SCDM kennenzulernen und einen Einblick in die Arbeit zu bekommen.

Liebe Frau Karsten, lieber Herr Berkemeier, Sie arbeiten im Service Center for Data Management. Was bietet das SCDM den Forschenden der Universität Münster und wie sieht Ihre tägliche Arbeit aus?
Wir begleiten Forschende im gesamten Verlauf eines Projekts. Wir unterstützen durch individuelle Beratung, veranstalten Workshops und Schulungen und bieten technische Services zur professionellen Organisation von Forschungsdaten an. Dabei erreichen uns z.B. Anfragen zum Umgang mit Forschungsdaten in Drittmittelanträgen, zu technischen Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens, zum Publizieren von Forschungsdaten oder zu konkreten Werkzeugen zur Daten-Organisation. Weitere Beispiele sind Fragen zum Erstellen von Datenmanagementplänen oder zu Open Access und zur Langzeitverfügbarkeit.
Darüber hinaus sind wir auch in verschiedene landes- und bundesweite FDM-Aktivitäten eingebunden, wie z.B. im Bereich der Landesinitiative für Forschungsdatenmanagement in NRW (fdm.nrw), der FDM-Arbeitsgruppe der German U15 e.V. oder in der AG Forschungsdaten der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e. V. (DINI).

Angesiedelt ist das SCDM an der ULB. Je nach Fragestellung binden wir daher auch verschiedene Kolleginnen und Kollegen der ULB in die Arbeiten mit ein; dazu gehören z.B. Expertinnen und Experten auf dem Gebiet moderner Datenbanken oder im Bereich der Softwareentwicklung. Daneben gibt es ein Team, das als Erstansprechpartner für Forschende zur Verfügung steht. Zu diesem Team gehören neben uns beiden noch Wibke Fellermann und Patrick Dinger.

Bei technischen Anfragen, die über unser Beratungsangebot hinausgehen, arbeiten wir außerdem eng mit der WWU IT zusammen. In den Bereichen Datenschutz und Verarbeitung personenbezogener Daten sind wir mit der Stabstelle Datenschutz vernetzt, und bei rechtlichen Fragen stimmen wir uns mit dem Justiziariat der Universität Münster ab. Weitere Partner innerhalb der Universität Münster sind SAFIR, also die Forschungsförderberatung der Universität, und das Graduate Centre, mit denen wir gemeinsam u.a. auch Schulungen und Workshops zum Forschungsdatenmanagement oder zur guten wissenschaftlichen Praxis anbieten.

Wie sind Sie am besten zu erreichen?
Am einfachsten sind wir unter der E-Mail-Adresse forschungsdaten@uni-muenster.de erreichbar, oder auch telefonisch unter der Nummer 0251/83-24000. Auf beiden Wegen können Sie mit uns gerne auch einen Gesprächstermin vereinbaren, der dann entweder virtuell oder persönlich stattfinden kann. Falls Sie uns persönlich treffen möchten, sind wir nach vorheriger Terminabsprache im Gebäude der Universitäts- und Landesbibliothek am Krummen Timpen 3 anzutreffen.

 
Was sind die nächsten Projekte für das SCDM?
Unser neuestes Projekt, das wir gerade erst abgeschlossen haben, war die Inbetriebnahme einer universitätseigenen Plattform zur Publikation von Forschungsdaten (https://datastore.uni-muenster.de). Zurzeit bereiten wir außerdem die Einführung einer Software zur Nutzung eines elektronisches Laborbuchs vor, die wir zukünftig universitätsweit anbieten möchten. Zudem überarbeiten wir aktuell unseren Web-Auftritt, dessen Relaunch kurz bevorsteht und der dann auch durchgängig zweisprachig zur Verfügung stehen wird. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Mitarbeit an der Weiterentwicklung der Software InvenioRDM, die weltweit zum Archivieren und Publizieren von Forschungsdaten eingesetzt wird. Dies geschieht u.a. in enger Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN).

Noch eine persönliche Frage: Was hat Sie beide denn ins SCDM „verschlagen“ und welche Interessen haben Sie außerhalb des Forschungsdatenmanagements?
Adienne Karsten: Ich bin seit August 2022 als Referentin für Forschungsdatenmanagement an Bord des SCDM. Ich habe Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Französische Philologie und Buchwissenschaft in Mainz studiert und zudem einen Master in Library and Information Science. Nach Stationen in Verlagen und beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstütze ich das SCDM in allen Fragen rund um das Thema Forschungsdatenmanagement.
Frank Berkemeier: Ich leite an der ULB Münster die Abteilung Datenmanagement & Publikations-dienste, in deren Aufgabenbereich u.a. auch das Forschungsdatenmanagement fällt. Bevor ich im Jahr 2017 an die ULB Münster gekommen bin, habe ich an der WWU Münster Physik studiert und dort auch promoviert, und war anschließend sowohl in der Privatwirtschaft, als auch in der universitären Forschung tätig; jeweils mit den Schwerpunkten Materialwissenschaften, Werkstoffwissenschaften und elektrochemische Energiespeicherung.