„Unboxing DH“ am 5. Dezember 2022

4. Tag der Digital Humanities an der Universität Münster

In diesem Jahr steht der Tag der Digital Humanities ganz im Zeichen des kritischen Umgangs mit digitalen Methoden und Tools: Wie generieren wir Wissen mit digitalen Mitteln? Welche Abstufungen zwischen der Black Box unüberwachten maschinellen Lernens und der vollständigen Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen sind vorstellbar?

Keynotevortrag im hybriden Format

In die Problematik einführen wird uns Frederike van Oorschot, die die Arbeitsgruppe Digital Humanities Theorie des DHD-Verbands mitbegründet hat, den Arbeitsbereich „Religion, Recht und Kultur“ an der interdisziplinären Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg leitet und im Rahmen des Heidelberger Verbundprojekts „TheoLab“ zu den wissenschaftstheoretischen und hermeneutischen Implikationen digitaler Wissenschaftspraktiken forscht.

Im Keynotevortrag „Neue Technik(en) – neue Wissenschaft?!“ geht sie hermeneutischen und epistemologische Fragen nach, die durch die sich entwickelnde digitale Forschung in den Geisteswissenschaften (Digital Humanities, DH) ausgelöst werden: Was bedeutet das Narrativ einer „neuen“ Wissenschaft? Wer ist Subjekt der DH? Wo finden sich neue epistemische Logiken? Was ist das forschungspolitische Setting der DH? Und wie verhält sich dies alles zum Selbstverständnis „klassischer“ Geisteswissenschaften? Dabei zielt der Vortrag auf eine „digitale Hermeneutik“ in den Geisteswissenschaften.

Der Vortrag wird live über Zoom gestreamt (und aufgezeichnet). Wir freuen uns, wenn auch Interessierte außerhalb Münsters zu diesem Teil des DH-Tages hinzustoßen. Die Zoom-Details finden Sie auf unserer Webseite. Übrigens können Sie dem DH-Tag auch unter dem Hashtag #unboxingdh folgen.

DH in Münster: Arbeitsgruppen, Posterslam, Postersession

Rund ums Jahr treffen sich die derzeit sieben verschiedenen Arbeitsgruppen (AGs) des Arbeitskreises DH. Sie stellen sich und ihre Ergebnisse des letzten Jahres auf dem DH-Tag vor. An den AGs können alle Interessierten an der WWU mitarbeiten – sowohl Mitarbeitende als auch Studierende.
Beim traditionellen Posterslam stellen sich anschließend verschiedene Projekte mit einem 2-minütigen Vortrag vor. Und – mittlerweile ist auch das Tradition – das Publikum wählt und prämiert den besten Vortrag. Bei der anschließenden Postersession können alle DH-Interessierten ins Gespräch kommen, miteinander diskutieren und einen Einblick in die Vielfalt der Digital Humanities an der WWU gewinnen.

Podiumsdiskussion

Der DH-Tag 2022 schließt mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Unboxing DH“ ab: Unter anderem Dr. Sascha Hinkel, Daria Hartmann und PD Dr. Felicity Jensz werden diskutieren, wie ein wenig Licht in eine methodische Black Box der Digital Humanities zu bringen ist: Wie Ergebnisse entstehen, ist häufig zu wenig offensichtlich. Wie kann Forschung in den Digital Humanities transparent und damit auch reproduzierbar sein? Was bedeutet es beispielsweise, dass Daten nicht gegeben, sondern genommen und gemacht sind (Johanna Drucker)? Wie gehen wir damit um, dass schon in der Auswahl dessen, was z.B. in eine algorithmische Black Box hineingegeben wird, Vorannahmen liegen, die offen gelegt werden müssen? Wir freuen uns auf viele Teilnehmende aus der DH-Community der WWU!

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